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Bundeshaushalt 2021

Informationen Bundeshaushalt 2021

Informationen zum Bundeshaushalt 2021

Der Bundeshaushalt 2021 steht ganz im Zeichen der Corona-Pandemie.

Die nach der Schuldenbremse zulässige Nettokreditaufnahme von 15,6 Mrd. Euro wurde um 164,2 Mrd. Euro überschritten. Dafür war erneut wie bereits 2020 ein Beschluss des Bundestages erforderlich, der gemäß Artikel 115 Absatz 2 Satz 6 und 7 des Grundgesetzes eine außergewöhnliche Notsituation feststellt, die sich der Kontrolle des Staates entzieht. Angesichts der Schwere der Corona-Pandemie lag diese Ausnahmesituation zweifelsfrei vor. Für die außergewöhnlichen Schulden ist ein Tilgungsplan vorgesehen, der eine Rückführung ab 2026 in 17 Jahresschritten vorgibt.

Die Basis-Informationen zum Haushalt 2021:

    • Nettokreditaufnahme: 179,8 Mrd. Euro (Soll 2020: 217,8 Mrd. Euro)
    • Gesamtausgaben: 498,6 Mrd. Euro (Soll 2020: 508,5 Mrd. Euro)
    • Steuereinnahmen: 292,8 Mrd. Euro (Soll 2020: 264,8 Mrd. Euro)
    • Verwaltungseinnahmen: 26,0 Mrd. Euro (Soll 2020: 19,1 Mrd. Euro)
    • Investitionen: 61,9 Mrd. Euro (Soll 2020: 72,8 Mrd. Euro)
Die größten Posten im Einzelnen:
Auswärtiges Amt6,0 Mrd. Euro
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat18,4 Mrd. Euro
Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz1,0 Mrd. Euro
Bundesministerium für Finanzen8,7 Mrd. Euro
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie10,4 Mrd. Euro
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft7,6 Mrd. Euro
Bundesministerium für Arbeit und Soziales164.9 Mrd. Euro
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur41,1 Mrd. Euro
Bundesministerium für Verteidigung46,9 Mrd. Euro
Bundesministerium für Gesundheit35,3 Mrd. Euro
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit2,6 Mrd. Euro
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend13,1 Mrd. Euro
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung12,4 Mrd. Euro
Bundesministerium für Bildung und Forschung20,8 Mrd. Euro


Informationen zum Nachtragshaushalt 2021

Mit dem Nachtragshaushalts 2021 wurde die Nettokreditaufnahme des Bundes in diesem Jahr von 179,8 Mrd. Euro auf 240,2 Mrd. Euro - also um 60,4 Mrd. Euro - erhöht. Grund dafür war das gegenüber Dezember 2020 veränderte Corona-Pandemie-Geschehen mit weiteren erforderlichen Hilfs- und Schutzmaßnahmen, verlängertem Lockdown, neuer Test- und Impfstrategie und verschlechterter konjunktureller Lage.

Von den 60,4 Mrd. Euro zusätzlicher Nettokreditaufnahme entfallen 49,1 Mrd. Euro auf höhere Ausgaben und 11,3 Mrd. Euro auf geringere Einnahmen.


Die Ausgaben stiegen von 498,6 Mrd. Euro auf 547,7 Mrd. Euro, im Einzelnen:

  • Unternehmenshilfen: plus 25,5 Mrd. Euro (auf 65,0 Mrd. Euro)
  • Covid-19-Vorsorgetitel (Globale Mehrausgabe): plus 8,0 Mrd. Euro (auf 43,0 Mrd. Euro)
  • Gesundheit/Pandemiebekämpfung: plus 8,7 Mrd. Euro (darunter 6,2 Mrd. Euro Impfstoffbeschaffung und 1,5 Mrd. Euro Kompensation Krankenhäuser)
  • Zinsausgaben: plus 4,5 Mrd. Euro (wegen höherer Neuverschuldung und verschlechterten Zinsumfeldes)
  • Ausgleichszahlungen an Kernkraftwerksbetreiber. 2,4 Mrd. Euro (Corona-sachfremd, aber Umsetzung der kürzlich erfolgten Einigung)

Auf der Einnahmenseite gab es folgende Herabsetzungen:

  • Bundesbankgewinn: minus 2,5 Mrd. Euro (auf 0) wegen höherer Risikovorsorge der Bundesbank
  • Steuermindereinnahmen: minus 8,8 Mrd. Euro (konjunkturelle Mindereinnahmen und Corona-bedingte Steuersenkungen sowie der Kinderbonus)