At2019 Dialog Generationen

Persönlich

14 persönliche Fragen

1. Sie sind seit 1980 politisch aktiv, was war der Grund für Ihr frühes Engagement?

Zu der Zeit habe ich ein staatlich anerkanntes kirchliches Gymnasium besucht, Nordrhein-Westfalen hat dann beschlossen die Zuschüsse für freie Schulen zu kürzen. Ich habe daraufhin mit 14 Jahren die Schüler Union in meiner Schule gegründet. Die Kürzung der Zuschüsse konnte verhindert werden.

2. Ihr größter persönlicher Erfolg?

Stolz bin ich auf die Einführung der deutschen Schuldenbremse im Jahr 2009. Als Verhandlungsführerin meiner Fraktion konnte ich erheblichen Einfluss darauf nehmen, dass die Neuverschuldung des Bundes ab 2016 nur noch 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen darf. Diese deutsche Schuldenbremse gibt es jetzt auch in den europäischen Verfassungen. Das ist ein guter Beitrag zur Generationengerechtigkeit!

3. Was ist Ihre Leibspeise und Ihr Lieblingsgetränk?

Am liebsten esse ich Kartoffeln mit Quark. An einem guten Tee komme ich selten vorbei.

4. Seit 1993 sind Sie in Erfurt, was macht Erfurt für Sie aus und was lieben Sie an Erfurt?

Erfurt ist eine traumhaft schöne Stadt, doch selbst die schönste Stadt wäre nichts ohne ihre Menschen. Die Erfurter sind sehr herzlich und offen.

5. Haben Sie ein Lebensmotto?

„Du musst die Welt nicht retten, du musst aber damit beginnen!“

6. Haben Sie Vorbilder, Idole oder Helden?

Eltern, die es schaffen ihre Kinder konsequent und liebevoll zu mündigen, engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen.

7. Wie sehen Sie sich in 10 oder 20 Jahren?

In 10 Jahren, da lass ich mich überraschen.
Und in 15 Jahren hoffe ich, dass ich mit meinen Enkeln durch den Erfurter ega-Park spazieren gehe, mit der Gewissheit, dass Europa wieder stabil und freundschaftlich aufgestellt ist.

8. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was wäre dies?

Neben persönlichen Dingen wie Gesundheit, Erfolg und Glück für meine Tochter, meine Enkelin und mich, wünsche ich mir, dass jeder, der in Deutschland lebt, sich für unsere Gemeinschaft engagiert.

9. Haben Sie eine Schwäche?

Meine Ungeduld.

10. Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?

Aufstehen (bis 7 Uhr, ich bin Frühaufsteher), dann gern in Ruhe ein Stündchen Schreibtisch.
Dann mit meiner Tochter in die Stadt oder ins Kino gehen und sehr gern früh schlafen gehen.

11. Welche Prioritäten setzen Sie für sich in der kommenden Legislaturperiode?

1. Wir müssen zurück zu einem ausgeglichenen Haushalt und zur Einhaltung der Schuldenbremse. Der finanzielle Spielraum künftiger Generationen sollte nicht durch unsere Schulden eingeschränkt werden. Erst die Schuldenbremse und die Konsolidierung der Haushalte in den darauffolgenden Jahren haben den Spielraum für die Maßnahmen in der Corona-Krise ermöglicht. Eine Aufweichung der Schuldenbremse darf es daher nicht geben. Wir sollten die Schuldenbremse aber Nachschärfen und sie damit zukunftsfest machen. So sind bspw. Investitionen in den Umweltschutz eine Herausforderung: Absehbar wird uns der Klimawandel zukünftig mehr kosten, als jetzt rechtzeitig gegenzusteuern. Wir müssen deshalb in der Schuldenbremse auch ein Gleichgewicht zwischen drohenden Kosten und aktuellen Ausgaben schaffen. Auch der demografische Wandel erfordert eine Nachschärfung der Schuldenbremse. Er wird zu einem weiteren Anstieg der Bundeszuschüsse zur Renten- und Krankenversicherung führen. Künftige Kosten bildet die heutige Schuldenbremse bisher aber nicht ab.

2. Der Klimawandel ist das Zukunftsthema schlechthin. Wir müssen auf allen Ebenen Anreize zu klimafreundlichem Handeln setzen, werden dies auch im Steuer- und Abgabenrecht tun, ohne marktwirtschaftliche Prinzipien aus den Augen zu verlieren.

3. Unsere Kinder müssen nach Corona wieder durchstarten können. Wir müssen ihnen helfen, Lernrückstände wieder aufzuholen. Lehrer wie Schüler müssen stärker in ihrer digitalen Kompetenz gefördert und Schulen entsprechend ausgestattet werden. Familien müssen weiter entlastet werden: Dazu wollen wir den Kinderfreibetrag auf das Niveau des Grundfreibetrags anheben, den Alleinerziehenden-Freibetrag weiter erhöhen und die steuerliche Absetzbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen verbessern.

4. Um alle Vorhaben finanzieren zu können, müssen die Mittel zunächst erwirtschaftet werden. Wir brauchen dazu ein wettbewerbsfähiges Unternehmensteuerrecht, das Arbeitsplätze im Land sichert und neue schafft. Ein wettbewerbsfähiges Steuerniveau liegt bei 25%. Auch die rechtformneutrale Besteuerung sowie die steuerliche Begünstigung von reinvestierten Gewinnen werden wir vorantreiben. Außerdem wollen wir die Verlustverrechnung mit Jahren, in denen Gewinn erzielt wird, ausweiten.

5. Wir brauchen einen Neustart bei der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge mit einem Standardprodukt ohne Abschluss- und möglichst niedrigen Verwaltungskosten. Ziel muss sein, dieses Altersvorsorgeprodukt effizienter und einfacher und damit attraktiver zu machen als die bisherige Riester-Rente und möglichst viele dazu zu bringen, eine kapitalgedeckte Säule in ihrer Alterssicherung aufzubauen.



12. War Mathe ihr Lieblingsfach oder wieso haben Sie sich für das Studium der Finanzwissenschaften entschieden?

Ich mag sehr präzises Denken und Handeln, deshalb habe ich Naturwissenschaften sehr gemocht.
Finanzwissenschaften habe ich studiert, um das Steuerbüro meines Vaters zu übernehmen. Aber manchmal kommt es halt anders!

13. Vor was drücken Sie sich auch gern einmal?

Vor Sport.

14. Wer wären Sie gern mal einen Tag lang?

Ich bin zufrieden mit dem, was ich bin.